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Friedhöfliches







Unsere Friedhöfe sind Ausdruck einer von Menschen geschaffenen, geistigen Ordnung. Die Toten haben ihren Platz, der durch klare Abgrenzungen, oft Mauern, Zäune oder Hecken, von seiner Umgebung, sei es Stadt oder Land, unterschieden ist. Innerhalb dieser Begrenzung trifft die geistige Ordnung in Gestalt von Architektur, Skulptur und Gartenbau auf einen lebendigen Gegenpol: die natürliche Ordnung.

Über allem scheint ein großer, stiller Schlaf zu liegen. Alles in dieser Sonderzone befindet sich außerhalb der Alltagszusammenhänge. Die Architektur ist ohne praktische Funktion, ist steingewordene Symbolik, die Skulpturen thematisieren dieses "Jenseits des Alltags".

Die Atmosphäre erinnert an die Situation des Brachlands, wo unter der Anmutung scheinbaren Stillstands dieselben Gegensätze aufeinander treffen. Dort werden ehemalige zivilisatorische Zusammenhänge von der wild wuchernden Natur aufgelöst, in ihr "chaotisches" System zurückgeholt und die fast geisterhafte Ruhe wird durch die Reste der nutzlos gewordenen menschlichen Artefakte illustriert.

Hier, auf dem Friedhof, der kultivierten Brache, behält die menschliche Ordnung die Oberhand. Die Natur wird zum Garten "kultiviert", die eigentümliche Nutzlosigkeit der menschlichen Erzeugnisse ist diesen dafür bereits eingebildet und erzeugt widerum den Eindruck des Stillstands. Die Natur wirkt hier wie ein domestizierter Hintergrund von Wildnis, angelegt wie eine Art Schmuck, kontrolliert als Garten. Ihre beunruhigende Unverstehbarkeit, die unberechenbare Andersartigkeit ihrer Ordnung, kommt nur still und heimlich an den brüchig werdenden Grenzlinien zum Vorschein: Dort, wo der Hintergrund anfängt fast bedrohlich zu dominieren; wo es auflösende Übergriffe auf die geometrischen Verhältnisse gibt, wo Blätter, Wurzeln und Flechten nach den künstlichen Flächen und Kanten greifen und somit die schleichenden Anfänge einer wilden Einverleibung durchschimmern.

Hier kann die Ahnung einer anderen als der uns im alltäglichen Leben vertrauten Ordnung aufkommen und die Frage nach Leben und Tod mag darin verborgen sein.















































































































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