Eine Serie von Selbstbildnissen in der verlassenen elterlichen Wohnung als Abstieg in den Keller der Kindheit, als Durchwanderung einer Abfolge von Vergangenheitsräumen, als Einbruch ins Gefängnis der Erinnerung; als Versuch, aus dieser Kellerwelt etwas Beständiges zu entwenden, das dem Verwischen und Verblassen der Erinnerung standhält.
Was bleibt von der eigenen frühen Geschichte, wenn ihr letzter Zeuge der Ort ist, an dem sie stattgefunden hat? Wenn die Begleiter der Kindheit nurmehr Schatten in einem flüchtigen Gedächtnis sind? Wenn das eigene Kindsein nur noch eine schwindende Spiegelung fremder Erzählungen im Kopf ist?
Der eigene Geist, die lebendige Identität allein als Garant einer zusammenhängenden Lebensgeschichte erscheint so unzuverlässig und vergänglich gegen die dinglich-geometrische Massivität von Wänden, Räumen und Gegenständen - und doch sind es diese Fassaden, die nicht als Zeugen taugen, die keinerlei Identität stiften, die in die Neutralität entlassen werden müssen.
Was bleibt sind Bilder. Und aus Bildern werden wieder neue Bilder, die wie Fenster die innere Vorstellungswelt mit der Dokumentation des Äußeren verbinden, mitsamt den dazwischenliegenden Schleiern, und die somit neue Zusammenhänge schaffen können.